1 Jahr nach der Katastrophe

Was wurde im ersten Jahr nach der Katastrophe unternommen?

 EIGENTLICH NICHTS !

 

Doch:

Die Städteregion Aachen hat bereits einen Monat nach dem Ereignis 2 neue Stellen geschaffen.

Die Gemeinde Roetgen hat oder wird ein Starkregenkonzept in Auftrag geben.

Ein Staatssekretär aus dem Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen feiert mit der technischen Direktorin die Bachbettverengung (siehe Luftbild) mit einer neuen Brücke als Meilenstein beim Wiederaufbau.

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Die WAG (Talsperrenbetreiber Dreilägerbachtalsperre) weigert sich weiterhin vehement gegen eine angemessene Reduzierung des Wasserhöchststandes der Talsperre als Regenrückhalt bis zur Fertigstellung der Regenrückhaltebecken. 

Noch in der Tagespresse AN 14.07.2022 wird bewusst mit falschen Zahlen desinformiert.  Hier werden 12 Quadratkilometer Einzugsgebiet genannt. Diese beziehen sich aber auf das erste Betriebsjahr 1911/12. Mit den hinzugekommenden zusätzlichen Wassereinzugsgebieten (Schleebachgraben, Hasselbachgraben, Kallbach, Keltzerbach usw.),  ist über die Kall- und Dreilägerbachtalsperre die potentielle Wasserabgabe zur Vicht "in nassen Zeiten" 6 bis 7-mal größer als über die eigentlichen Roetgener Zuflüsse.

Mit einem Jahresüberschuss von 1.916.235,30€ für das Geschäftsjahr 2020 und einem zusätzlichen Gewinnvortrag in Höhe von 1.966.872,48€ (Bilanz 2020) werden die Anteilseigner STAWAG und ENWOR mit ihren Aufsichtsräten den Betrieb der Gelddruckmaschine auch weiterhin ohne Rücksicht auf alle Vichtbachanrainer  fortführen.

Mit 40cbm/sec beziffert die WAG den Überlauf in der Katastrophe. Nach den öffentlich zugänglichen Zahlen beträgt das Bemessungshochwasser (zur bautechnischen Dimensionierung) der Talsperre 19cbm/sec. Einen Notfallplan für die Talsperre hat es  nach Aussage eines WAG-Mitarbeiters nicht gegeben - soll aber jetzt erarbeitet werden.

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Die Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren für die Regenrückhaltebecken wurden im Januar zur Vorprüfung bei der Bezirksregierung eingereicht. Optimisten sprachen in Anbetracht der Dringlichkeit von einer Bearbeitungszeit von drei Monaten - nach sechs Monaten hofft der WVER in der Tagespresse 14.07.2022 mit einem Ergebnis "in den nächsten Tagen".

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Ein Statement mit "Wachrüttelfaktor" hat der Vichtbachanrainer und von der Flutkatastrophe betroffene Herr Waltermann aus Eschweiler mit seinem Leserbrief verfasst:

 

Nichts gelernt? 

Pünktlich zum Jahrestag der verheerenden Flutkatastrophe Mitte Juli 2021 werden wir mit einer Flut von Katastrophenmeldungen überschwemmt: Ganzseitig und aus aller Welt! - 

Australien, das in großen Ostteilen wiederholt meterhoch unter Wasser steht, extrem überhitzte Regionen wie Kalifornien, Arizona oder Nordafrika sind weit weg und scheinen für uns Mitteleuropäer keine Bedrohung. - Es sei denn, für Urlaubsgäste! - 

Aber wohin in Urlaub fahren oder fliegen? - 

Spanien - mit der Costa del Sol bis zur Costa Brava - und die Türkei heizen seit Wochen mit Waldbränden den Urlaubern zusätzlich ein. Die größte "deutsche" Insel Mallorca droht den dortigen Urlaubern gar mit einem Badeverbot! - 

In Italien sind Wasserknappheit in Flüssen, Seen, Pools und Wasserleitungen bei 40 °C alles andere als erholsam. Aber auch die verlockende Frische der südtiroler Alpenregion um die eis- und gletscherbedeckte Marmolata-Region sollte man wegen "akuter Rutschgefahr" eher meiden! - 

Bleibt als Alternative eine Nordkap-Reise, die aber auch bei 30 °C jenseits des Polarkreises 

kaum als erholsam zu bezeichnen ist. - 

Die Heim-Urlauber werden derweil - wie am Dienstag im ZDF (Frontal) - mit den für mehr als 130 Menschen tödlichen Versäumnissen eines mangelhaften Katastrophenschutzes und den nicht eingehaltenen Versprechen der Polit-Prominenz konfrontiert. 

Die resümierende Frage "Was würde passieren, wenn sich ein derartiges Wetterereignis in den nächsten Jahren wiederholt?" wurde von Fachleuten niederschmetternd beantwortet: "Die gleiche Katastrophe"! - 

Fazit: In einem Jahr ist viel geredet und geschrieben worden, aber wirklich Notwendiges wird von zuständiger Seite laienhaft zerredet und auf die nicht vorhandene "lange Zeit-Bank" verschoben! - Und die zu Recht besorgten Bürger lassen sich's gefallen! - 

Manfred Waltermann 

 

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